Meinen ersten Blog habe ich im Dezember 2009 gestartet und ich betreue ihn noch immer. Zwar nicht sehr regelmäßig, aber dennoch – er ist noch da 🙂 .
Es war der Beginn meiner Leidenschaft fürs Bloggen. In diesem Blog – „Jac´s Stable“ – geht es um Erlebnisse und Erfahrungen auf unserem kleinen Pferdehof. Außerdem ist es auch noch ein Blog für meinen Mann, der nebenbei ja als Reittrainer unterwegs ist.
Vielleicht habt ihr Lust, meinen neuesten Beitrag in diesem Blog zu lesen.
Seit einiger Zeit bin ich beinahe jede Woche bei der Physiotherapeutin in der Praxis. Ich staune jedes Mal, während ich entspannt auf der Liege der angenehmen Hintergrundmusik lausche und die Therapeutin sich um meinen Bewegungsapparat kümmert, über die Tauben vor dem Fenster. Ganz keck flattert das Taubenpärchen von den Zweigen des nahe stehenden Nussbaumes zur Fensterbank, sie picken sich ein paar Körner und fliegen wieder auf die Äste. Die Therapeutin hat dort bekömmliche Samen für Stadttauben ausgestreut und füttert sie täglich. Wenn das Fenster gekippt ist, hört man sie gurren, klacken und rasseln. Sie sind sehr mitteilsam, wie es scheint, und machen etliche Flugkunststücke direkt vor dem Fenster. Die Therapeutin und ich sind ihr stilles, lächelndes Publikum. An manchen Tagen scheint die Sonne durch die Äste des Nussbaumes direkt auf die Liege, das Vogelpaar wirft dann mit den schlagenden Flügeln rhythmische Schatten auf meine, in Arbeit befindliche, liegende Gestalt. Nur einige Meter vom Raum entfernt, zum Greifen nahe, setzen sie sich in Szene. Wenn sie auf dem Fensterbrett ihr Futter aufpicken, vernehme ich das unangenehm kratzende Geräusch von Vogelkrallen auf Blech. Eine Geräuschkulisse, bei der sich bei mir zuerst die Härchen an den Armen aufstellen, anschließend kommt es zu leichten Schmerzen an meinen Zahnplomben und in weiterer Folge verziehe ich mein Gesicht. Die Physio-Dame fragt mich dann, ob alles okay ist, natürlich ist es das. Aber manche Geräusche lösen bei mir solche Reaktionen aus. Fliegen die Turteltäubchen dann wieder auf den Baum, kann ich meine Aufmerksamkeit wieder voll und ganz der Behandlung widmen. Es ist faszinierend, wenn ich mir in einer beruhigenden Umgebung Gedanken über die Charaktereigenschaften der Tauben machen kann. Sie gelten seit jeher als Symbol des Friedens – wie wichtig in Zeiten wie diesen – sie fungieren als Zeichen der Liebe und der Treue. Immerhin leben diese Vögel in lebenslanger Monogamie, so wie die Seepferdchen, die ebenso, wenn sie ihren Partner gefunden haben, nicht mehr von dessen Seite weichen. So machte sich der Mensch diese Eigenschaften zunutze, als er die Tauben als Brieftauben einsetzte. Diese wurden vom Partner getrennt und an einen sogenannten Auflassort gefahren. Da die Taube das unbedingte Bedürfnis hat, so schnell wie möglich zu ihrem Partner zurückzukehren, werden Höchstleistungen an Kilometer und Fluggeschwindigkeit erzwungen. Eine für mich höchst beeindruckende Liebe und Verbundenheit!
Nach der Behandlung falte ich mein Badetuch, ziehe mich an und die Therapeutin öffnet sperrangelweit beide Fensterteile. Im Flug mit den Flügeln schlagend halten die Tauben inne und starren in den Raum. Sie betrachten mich und ich fühle mich etwas beobachtet. „Sind sie schon mal ins Zimmer geflogen?“, frage ich meine Physiotherapeutin. Sie verneint, muss aber lächeln, denn vorstellbar wäre es zukünftig, dieses Vogelpaar scheint mir sehr unerschrocken und frech.
Daheim vor dem PC erfahre ich, dass Tauben ein hervorragendes visuelles Gedächtnis haben und Menschen an den Gesichtern erkennen, auch, wenn sie wechselnde Kleidung tragen. Laut Wissenschaft können sie sich 800 bis 1200 verschiedene Bilder merken, sie beherrschen eine elementare Mengenlehre und sind sogar in der Lage, Gemälde unterschiedlicher Künstler genauso gut auseinanderzuhalten wie Menschen. Ich bin perplex!
Darum bin ich heute schon sehr gespannt auf meinen nächsten Termin. Ich werde den Stadttauben nun garantiert mit sehr viel mehr Respekt und Achtung begegnen und freue mich darauf, von ihnen wiedererkannt zu werden.
Vor über zwanzig Jahren hatten die Ehemänner, meiner eingeschlossen, unseres Freundinnenquartetts eine herausragende Idee: uns wurde ein gemeinsames Wochenende „Wellnessen“ geschenkt. Frauen, die etwas in die Jahre kommen, wo die Kinder aus dem Gröbsten raus sind und die mal auf „Runderneuerung“ fahren wollen, freuen sich natürlich sehr über diese noble Geste. Knapp über dreißig-jährig waren wir vier Ladies damals und die Angebote der hiesigen Wellnesshotels an Kosmetikbehandlungen, Massagen und das ganze Drumherum mit Pool und Saunen haben uns schwer begeistert. Unser Motto: Gemütlich solls sein, erholsam und natürlich kann man auch gerne von den diversen Behandlungen profitieren – Frau will wieder verschönert und runderneuert werden. Ob unsere geschätzten Männer damals ahnten, dass dies keine einmalige Sache bleiben wird, wissen wir bis heute nicht und hinterfragen das auch besser nicht. Mit Ausnahme der drei Pandemiejahre waren wir somit gesamt achtzehn Mal in unterschiedlichen österreichischen und bayrischen Hotels einquartiert.
Wäre ich eine Influencerin, hätte ich vielleicht ein wenig daran verdienen können. Tatsächlich ist es aber so, dass kein Hotel eine über fünfzigjährige Frau, die bereits Großmutter ist, als Influencerin anfragt. Ohnehin wäre ein Foto von mir im Bikini vor dem Pool und der Hotelfassade kaum Werbung für das Unternehmen. Die Sache mit dem Business auf Social-Media lasse ich also lieber bleiben.
Insgesamt wurden wir in allen Hotels freundlich begrüßt und hatten durchwegs ausgezeichnete Küche. Im Laufe der Jahre haben sich jedoch unsere Prioritäten verändert. Von zu Beginn etlichen Buchungen für Massagen und Beautyanwendungen, bevorzugen wir jetzt eher die Stille in den Ruheräumen zum Lesen und Erholen. Wobei uns schon aufgefallen ist, dass manche Hotelgäste das Wort „Ruheraum“ nicht allzu ernst nehmen. Auf den Liegen wird geratscht, mit Rascheltüten in der Hand Essen verzehrt, es werden Videos am Smartphone angeschaut und manchmal kommt es sogar vor, dass telefoniert wird. Von unseren vier Liegen hört man maximal ein Blättern im Buch, oder ein leises Schnarchen – wobei das Schnarchen nur bei fünfzig Prozent des Quartetts vorkommen kann, also quasi nicht erwähnenswert ist. Aber gut, wir sind ja im Ruhemodus und regen uns über den Lärmpegel der Mitgäste nicht auf. Überhaupt sind wir vier Damen sehr umgängliche und angenehme Gäste, haben keine Extrawünsche und sind sehr anpassungsfähig. Was mich dennoch in einem Hotel etwas stutzig gemacht hat, waren die fix angebrachten Diebstahlschutzsicherungen an allen Kuscheldecken des Ruheraumes. Ich hatte, ehrlich gesagt, bis dahin noch nie darüber nachgedacht, mir eine Decke mit nach Hause zu nehmen?! In meinem Koffer wäre da überhaupt kein Platz dafür?!
Die ersten Jahre in der Beautyabteilung ist es schon mal vorgekommen, dass man bei einer Detoxganzkörperpackung zwei Tage lang riecht wie ein Fisch, Algen helfen, den Körper zu entschlacken und das Hautgewebe zu unterstützen sowie die Durchblutung und den Stoffwechsel anzuregen. Wenn man da eine halbe Stunde in der Versenkung schwitzt und hofft, dass die Kosmetikerin einen nicht vergessen hat, können dreißig Minuten ganz schön lang werden. Vor zwanzig Jahren war ich auch noch eine gute Kundin für den Einkauf an der Theke der Kosmetikabteilung. Ich wollte all die Salben, Seren und Cremes für das heimische Badezimmer kaufen, um Falten vorzubeugen und das Jahr, bis zum nächsten Wellnesstermin, möglichst straff überstehen. Leider kamen bei der Bezahlung der Hotelrechnung mit den zusätzlich sehr kostspieligen Pflegeprodukten die Sorgenfalten prompt zurück und ins Auto stieg ich dann jeweils mit ziemlich erblasster Gesichtsfarbe. Fazit: heutzutage bleibt manchmal sogar ein Probepäckchen einer Salbe aus Versehen liegen.
Nachdem wir unter tags bei unseren Aufenthalten viel Zeit für Ruhe und Entspannung aufbringen, kann es vorkommen, dass wir abends eine beachtliche Ausdauer für gutes Essen, angenehme Gespräche und den Baraufenthalt vorweisen können. Bei irgendetwas muss sich die angesammelte Energie ja entladen. So wird (aus Macht der Gewohnheit) beispielsweise der leere Suppenteller zur Küche getragen, wenn frau auf dem Weg zum Salatbuffet ist. Daheim verlässt man den Tisch ja auch nicht, ohne abzuräumen. Gut – dieses Versehen ist mir ein einziges Mal passiert – wird nicht mehr vorkommen, versprochen. Dabei waren wir sogar schon mal in einem Hotel, das als Servicepersonal einen Roboter einsetzt, leider nur zum Wegtransportieren von Geschirr, Bestellungen nahm er keine entgegen, obwohl unsere Kehlen ziemlich ausgetrocknet waren. Das Personal in jenem Haus war recht beschäftigt mit dem Bestücken des Robotertabletts, damit er dieses in die Küche bringen kann. Ehrlich gesagt etwas befremdlich so ein Technikteil, wenn es durch den Restaurantbereich kurvt, denn in diesem Haus ist alles über die Maßen großzügig mit bunten Plastikblumen, glitzernden Tapeten an den Wänden und goldenen Lüstern dekoriert. Über die Dekorelemente des Hotelzimmers werde ich hier nicht näher berichten, denn über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten.
Wie eingangs erwähnt, wurden wir in wirklich allen Hotels ausgezeichnet verköstigt, und zu einem guten Abschluss des Tages gehört natürlich ein Besuch in der Hotelbar. Und da tun sich Gräben auf!! Nicht bei uns, nein, wir sind ja, wie bereits beschrieben, angenehme Gäste! Aber dass in einem einzigen Jobbereich (Barkeeper:In) so viele unterschiedliche Charaktere arbeiten, ist beinahe unfassbar! Mir fällt da ein überaus engagierter und sympathischer Barmann ein, der nach unserem ersten Abend im Haus keine Orangen und keinen Tequilla mehr vorrätig hatte für den nächsten Tag. Nachdem wir den Barbereich – als Abschlussgäste – verlassen hatten, ist er ins Nachbarhotel marschiert und hat in einem Korb Orangen und eine Flasche besten Tequilla geholt. Zimt war noch vorhanden und seine gute Menschenkenntnis hat ihn nicht getrügt, er hat auch am folgenden Abend mit uns gerechnet und wir wurden nicht enttäuscht. Diesen umsichtigen Barkeeper hätten wir gerne auch in andere Hotels mitgebucht für unseren Aufenthalt. Leider ist das in dieser Form noch nicht buchbar.
In einem anderen Haus war ein sehr junger Barverantwortlicher, der vermutlich etwas überfordert war mit uns vier Damen. Die Räumlichkeit war gut besucht und er hatte etwas Not, alle Tische rasch zu bedienen. Wahrscheinlich hat ihn das müde gemacht und er hat deshalb kurz vor Mitternacht begonnen, die Theke und die freien Tische mit Desinfektionsmittel zu reinigen. Den gastunfreundlichen Geruch habe ich heute noch in der Nase. Es hat nur noch gefehlt, dass er die Sessel auf die leeren Tische und den Bürgersteig hochklappt, während wir bei unseren halb vollen Gläsern sitzen.
Das schöne Bundesland Tirol haben wir nur ein einziges Mal für einen Wellnessaufenthalt besucht. Und das ist begründet in einem Wort mit sieben Buchstaben: Schnaps! Die Hotelchefin meinte es nach dem Besuch des Restaurants so gut mit uns, dass sie uns ihre edelsten Tropfen zum Verkosten kredenzte. Und sie hatte etliche Spirituosen! Ein „Nein“ wurde nicht akzeptiert und zu unserem Leidwesen waren die Gläser nicht in zarter Fingerhutgröße. Wir wollten nicht unhöflich sein und natürlich wollten wir uns auch keine Blöße geben. Über das Befinden am nächsten Tag legt sich bis heute einvernehmlich Stillschweigen.
Den ganzen Barbesuchen die Krone aufgesetzt hat aber eine Dame im Salzburger Land. Wir haben sie damals auf ca. „Kurz-vor-Pensionierung“ geschätzt. Ein schlanke, mittelgroße Frau, hochdeutsch sprechend und mit Mireille Mathieu – Frisur. Sie ließ sich äußerst selten blicken für eine Neubestellung, das jedoch nicht, weil sie viel zu tun hatte, nein, wir waren ihre einzigen Gäste! Ihrer versteinerten Miene zu entnehmen, hatte sie keine Lust auf Smalltalk und auch sonst keine Ambitionen, den Barumsatz zu steigern. Bei jedem weiteren Glas meinte sie nur: „Das ist jetzt aber das letzte Gläschen, ja?“ Nachdem wir das nicht als Frage verstanden haben, fehlte natürlich eine entsprechende Antwort. Kurz vor Mitternacht meinte Frau Mathieu: „Jetzt gehen wir dann aber alle hübsch schlafen, gestern war hier ein Chirurgenkongress und es ist länger geworden.“ Wir haben uns neugierig umgesehen und fragten, wo die Chirurgen denn wären? „Die sind schon abgereist, also dann – husch husch!“ Ich erinnere mich vage daran, dass sie in die Hände geklatscht hat beim Wort „Husch“! Kurzzeitig fühlten wir vier Frauen im besten Alter uns, als wären wir in der Volksschule und die Lehrerin habe uns energisch zur Eile aufgefordert.
Aufmerksame Blogleser werden bemerken, dass zu all der Ruhe und Erholung, zu den guten Gesprächen, dem leckeren Essen und den wunderbaren Stunden mit den Freundinnen noch ein weiteres, ganz wichtiges Attribut bei diesen Aufenthalten dazu gehört – Spaß! Jede Menge Spaß und viel Lachen! So werden an den drei Tagen im Jahr zwar die Lachfältchen mehr, aber diese Tage sind immer etwas ganz Besonderes und Kostbares. Ich danke meinen „Mädels“ ganz herzlich dafür.
Heute, zur Wintersonnenwende, an dem der Wind draußen stürmisch gepfiffen hat und immer noch ums Haus pfeift, die ergiebigen Regenschauer uns mürbe machen, das grau-in-grau uns melancholisch stimmt, hörte ich einen Beitrag von Wolf Dieter Storl, den ich sehr bewundere.
Er erklärt, die Wintersonnenwende (die tiefste Nacht des Jahres), sei ein Zeichen der Hoffnung, weil das neue Licht naht. Auch im persönlichen Leben, egal, wie schwer und düster es gerade ist – wir kommen immer wieder zum Licht.
Das macht uns doch hoffnungsvoll, oder? Nachdem ich von meinem Papa genetisch mit einer gehörigen Portion Optimismus gesegnet wurde, sehe ich positiv in die Zukunft. Das Jahr 2024 wird (wieder mal) ein herausforderndes Jahr. Aber auch das werden wir stemmen. Unsere Familienbande sind stark, die Verwandtschaft eng miteinander verbunden.
Wie sagte einst Astrid Lindgren (Pippi Langstrumpf): „Lass dich nicht unterkriegen, sei frech und wild und wunderbar!“ Na, wenn das keine Ansage ist!
Ich wünsche meinen treuen Bloglesern, allen meinen lieben Freunden da draußen, (der Familie natürlich persönlich), allen „Waldgeflüster-Fans“, frechen, wilden und wunderbaren Menschen ein herzlich frohes Weihnachtsfest im Kreise eurer Liebsten und ein gesundes, frohes, zuversichtliches Jahr 2024!
Lautlos, zart und flaumig fallen Schneeflocken vom Himmel, hüllen alles ein in dichtes strahlendes Weiß. Summen und zwitschern rundherum verstummt, nur die Bäume knarren unter der schweren Last. Dann Stille!
Die Tür des Krankenhauszimmers öffnet sich, rasche zielstrebige Schritte des Personals wecken mich. Es wird Blutdruck gemessen – ein schrilles Piepen aus dem Gerät, grelle Zahlen auf dem Monitor. Routinierter Nadelstich in die Vene, blutrot gefüllte Schläuche und Kanülen. Alltagstreiben auf den Gängen. Dann Stille!
Kaum hörbare harmonische Flügelschläge des Raubvogels über dem Feld, ein leises Rufen aus dem Wald. Dicht oberhalb des Bodens fliegt der Vogel seine Kreise, hat die Beute längst erspäht. Schlägt zu, zieht hoch und verschwindet hinter den Bäumen. Dann Stille!
Mehrere Telefone klingeln um die Wette, Kundengespräche und Terminvergaben. Die Kaffeemaschine rattert, die Kunden werden bewirtet. Unterschiedliche Signaltöne der Computer klimpern aus den Büros, Sessel werden gerückt. Es wird dunkel draußen. Dann Stille!
Sachte plätschert das Wasser des Sees gegen die Ufermauer, ein Schiff hat Wellen in das Nass geformt. Über den Bergen malt die untergehende Sonne Farben von rot und orange in die Sphäre. Eine Radfahrerin mit langen blonden Haaren kommt mir entgegen, ein zartes Lächeln im Gesicht und fröhlich funkelnden Augen, sie strahlt. Der See liegt nun ruhig vor mir, seidenweich spiegelt er die Berge. Dann Stille!
Die dichte Schneedecke schmilzt, es ist warm geworden, in kleinen Bächen bahnt sich das Wasser Wege zu den Gräben. Die kranke Fichte im Nachbarwald hielt den tagelangen Schneemassen nicht Stand, samt Wurzelstock neigt sich der Baum, zuerst langsam und zaghaft, dann doch endgültig und fällt auf unsere alte Birke. Krachend gehen beide zu Boden, entzweit und hoffnungslos. Dann Stille!
Hektische Suche im Internet, jeder getippte Buchstabe gibt einen Laut von sich. Die Smartphones liefern blitzschnell erste Suchergebnisse, die Recherche macht nicht froh, muss man alles wissen? Später Anrufe und Gespräche, Austausch und vor Aufregung rot gefärbte Wangen. Durchatmen, durchhalten. Dann Stille!
Ich lege die Jogginghose und Fleecejacke bereit, streiche über die frisch gewaschene duftende Wäsche. Die Tasche ist schnell gepackt, Übung macht den Meister. Bei der Autofahrt drücke ich deine Hand, sie liegt warm und weich auf deinem Bein. Leise Worte noch, Herzenswünsche, ein kurzer Blick und du steigst aus. Dann Stille!